Guter Schlaf heißt Gesundheit: Mythen – und was dran ist.

Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Leiden. Fast jeder kennt sie, die „Hausrezepte“ gegen Schlafstörungen – aber was ist wirklich daran? Wann ist Schlafhygiene wichtig und was ist das überhaupt? Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Wenn Sie Schlafprobleme schon viele Jahre begleiten, dann haben auch Sie sicherlich Ihre „Einschlafhilfen“. Ob Schäfchen zählen, Schlaftee oder Baldrian: Sie alle helfen zu bestimmten Zeiten und dann plötzlich gar nicht mehr.

Mythen über den Schlaf:

  • „Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste.“ – Falsch: der Schlaf in der ersten Hälfte der gewohnten Schlafperiode ist effizienter als in der zweiten Nachthälfte. Dazu gehört aber auch, regelmäßig zur gleichen Zeit schlafen zu gehen und sich ausreichend Nachtruhe zu gönnen.
  • „Ältere Menschen brauchen weniger Schlaf.“ – Falsch. Die gesamte Schlafdauer nimmt zwar ab der Pubertät ab, der Schlafbedarf bleibt aber ab den 30 Lebensjahren etwa gleich. Der Bedarf ist von Mensch zu Mensch verschieden und wird nicht weniger. Allerdings leiden ältere Menschen mehr und häufiger unter Schlafstörungen.
  • „Abendmensch oder Morgenmensch, alles Gewohnheitssache“ – Falsch. In der Schlafforschung gilt es als erwiesen, dass der eigene Schlaf-Wach-Rhythmus nur sehr eingeschränkt verändert werden kann. Auch Jetlag und Nachtdienste ändern langfristig nichts am eigenen Rhythmus.
  • Man kann Schlaf nachholen oder voraus schlafen: Auch das ist nicht vollständig gültig. Man kann dies in bestimmten Grenzen tun, aber auf Dauer ist regelmäßiger Schlaf unerlässlich.

Was ist Schlafhygiene? Dazu zählt jedes Verhalten, das den Schlaf erleichtert. Sie ist für jeden etwas anderes, aber einige absolute „Don’ts“ gelten für alle: stimulierende Getränke am Abend (Kaffee, Tee, Cola, Energydrinks, manchmal aber auch Rotwein), schweres Essen, Bildschirme mit starkem Blauanteil, zu warme Schlafräume, zu spätes Fitnesstraining, aufwühlende Filme und viele andere.

Der häufigste und schwerwiegendste Fehler wird aktuell durch das Smartphone (und andere Monitore) im Schlafzimmer bzw. Bett verursacht. Lassen Sie das weg. Kein Monitor im Schlafbereich!

Welche Hilfen kann die fachärztliche Kompetenz bieten? Schlafstörungen können ein Symptom einer anderen Krankheit sein, z.B. Leberprobleme, hormonelle Störungen oder Depression. Medizinische Abklärung und Behandlung sind wichtig. Fachärzte können zu Verhaltensmaßnahmen, Schlafschulung und Nahrungsergänzungen raten. Am häufigsten werden wir nach Medikamenten gefragt – den Überblick darüber, die speziellen Wirkungen und Wechselwirkungen sind unser Kerngebiet!

Wir bieten kurzfristige oder kontinuierliche fachärztliche Begleitung an. Gesunder Schlaf eines der wichtigsten Kriterien für Gesundheit ist. Allerdings ist ein wirklich guter Schlaf nicht einfach auf Knopfdruck oder mit einem Medikament zu bewirken. Daher ist Schlafmedizin eine der komplexesten Gebiete in der Medizin überhaupt. Dieser Herausforderung stellen wir uns gerne – für Ihre Gesundheit!