Thema Diagnose

Viele unsrer PatientInnen fragen nach einer Diagnose. „Ich möchte wissen, was ich habe“. Irgendwie glaubt man die Krankheit besser in den Griff zu bekommen, wenn sie einen Namen hat. Es grenzt vielleicht auch ans Wunschdenken: Für dieses Leiden muss es doch was geben! (So wie bei einer Lungenentzündung: da gibt man ein Antibiotikum und dann wird alles gut.)

Aber gerade in der Psychiatrie kann der Name einer Erkrankung viele Bedeutungen haben und umgekehrt viele Symptome sind nicht nur einer, sondern mehreren möglichen Ursachen zuzuordnen.   Was wissen wir denn eigentlich, wenn wir „unsere“ Diagnose wissen?

Wir in der ganzheitlichen Praxis hinterfragen jede Diagnose sehr genau. Für uns sind Diagnosen nur Arbeitshypothesen, ein Stein in dem großen Mosaik „Persönlichkeit“ oder „Ich“ . Viele Symptome sind in unterschiedlichen Krankheitsbildern vorhanden. Manchmal wissen wir nicht genau, was war zuerst da –  der Griff zum Alkohol oder die Depression?

Wie geht es weiter, wenn ich eine Diagnose habe? Wie kann sie mir hilfreich sein?

Zur Verrechnung mit der Krankenkasse ist es notwendig eine Diagnose zu stellen. Ohne Diagnose erfolgt keine Behandlung. Natürlich macht es auch Sinn, Diagnosen zu stellen. Aber wirklich wichtig ist der Mensch dahinter.
Während früher und heute auch in nicht psychiatrischen Fächern die Diagnose auch oft die Ursache einer Krankheit beinhaltete, ist es heute nur eine Beschreibung eines Zustandes.
(Beispiel: Früher: „neurotische Depression“ jetzt „depressive Störung“ oder „Dysthymie“ oder „minor depression“. Also keine Ursache, sondern nur eine Beschreibung)

Diese Beschreibung wird dann in einen entsprechenden Code (ICD-10, ICD-11, DSM usw.) umgewandelt und die Versicherungen können damit etwas anfangen.
Wir sehen Diagnosen als Orientierung und Unterstützung, um Sie besser kennenzulernen. Mir ist es ein Anliegen, dass wir darüber sprechen, was hilfreich sein kann. Die Diagnose kann den Weg in die richtige (hilfreiche) Richtung weisen.

Einige Themen:

  • Depression (als Reaktion auf etwas oder in der Persönlichkeit verankert?)
  • Erschöpfung – oder Burnout?
  • akute Belastung /Krise / Anpassungsstörungen
  • Traumatisierung
  • Ängste
  • Panikattacken
  • bipolare Störung
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Abhängigkeit
  • Essstörungen
  • Hochsensibilität
  • Erkrankungen aus dem schizophrenen Firmenkreis
  • Kinder und Jugendliche
  • ADHS
  • Autismusspektrum
  • Beziehungen, familiäre Interaktionen
  • chronische Schmerzen
  • chronische Müdigkeit, chronische Schlafstörungen