Wer bin ich und warum so unglücklich? Geschlechtsinkongruenz und Genderdysphorie
Menschen, die sich mit ihrer Geschlechtszugehörigkeit nicht wohlfühlen, sind nicht krank. Viele von ihnen sind unglücklich, meist über viele Jahre hinweg. Sie lehnen ihre eigenen angeborenen Geschlechtsmerkmale ab und fühlen sich als Angehörige des anderen Geschlechts.
Viele Begriffe in diesem Zusammenhang beschreiben die jeweilige Situation Betroffener: Transsexualismus, Transidentität, wenn innerlich ein Entschluss gefasst wurde. Geschlechts-Dysphorie oder -inkongruenz, wenn die/der Betroffene darunter leidet. In diesem Bereich gibt es zahlreiche Abstufungen und Untergruppen, die jeweils auch einen anderen Umgang damit erfordern.
Die Menschen, die Geschlechtsinkongruenz verspüren, leiden oft schon seit der Kindheit unter dieser und können langfristig depressiv sein bzw. als depressiv eingestuft werden. Das muss aber nicht sein, da in unserer heutigen Gesellschaft mehrere Wege möglich sind, zumindest in diesem Bereich so zu leben wie man möchte. Daher gibt es Ärzte und Psychotherapeuten, die auf dieses Thema spezialisiert sind.
Eine Umwandlung des sichtbaren Geschlechts (Phänotyp) ist medizinisch möglich und wird von mehreren darauf spezialisierten Zentren angeboten. Der Gesetzgeber sieht allerdings eine längerfristige Vorbereitung zu dieser sehr entscheidenden Veränderung vor. Zu dieser Vorbereitung gehört neben medizinischer Beratung und Psychotherapie auch eine psychiatrisch-fachärztliche Begutachtung.
Wir bieten neben der Begutachtung auch eine längerfristige psychiatrische Begleitung an, da wir der Ansicht sind, dass viele der Prozesse, die in einem Menschen mit Geschlechtsinkongruenz ablaufen, sowohl medizinische als auch persönlich-menschliche Rückmeldungen brauchen. So einsam die oder der Betroffene mit der Problematik ist, so wichtig ist ein unvoreingenommener ärztlicher Begleiter mit gesundem Bodenkontakt.
Dieser Beitrag als Zusammenfassung des Ärzte Jour fixe am 18.01.2023 entstanden